Sonntag, 22. Januar 2012

Apocalypto



Genre: Abenteuer | Action | Drama

Erscheinungsjahr: 2006

Regie: Mel Gibson

Besetzung: Rudy Youngblood, Dalia Hernandez, Jonathan Brewer, Raoul Trujillo uvm.

Inhalt (kurz): Der Maya-Jäger "Pranke des Jaguars" lebt, mit seiner Frau, seinem Kind und seinem Vater, um das Jahr 1500, in einem kleinen Dorf im mesoamerikanischen Regenwald. Er und die anderen Männer im Dorf sind dafür zuständig, im Wald Nahrung zu beschaffen. Sie führen ein friedliches Leben, doch als das Dorf überfallen wird, ist die Idylle vorbei...

Bewertung:

Story: Vorab muss gesagt werden, dass man den Film nicht als Dokumentarfilm betrachten sollte - kennt man sich mit den Maya und ihrer Geschichte aus, würde man dann vermutlich enttäuscht werden. Eher sollte der Film als zivilisationskritisches Werk betrachtet werden.
Äußerst spannend und eindrucksvoll wird die gut durchdachte Geschichte hier dargestellt. Der Storyline folgt man gerne und aufmerksam, da sie kurzweilig und intressant ist. Die spätere "Menschenjagd" durch den Wald steht Thrillern der Jetzt-Zeit im Nichts nach. (9/10)

Bild & Ton: Ein Wort: Epochal. Extrem bildgewaltig, ganz ohne große Special Effects. Und das ist eine Kunst für sich. Sehr gute Kameraeinstellungen sorgen dafür, dass dieser Film Eindruck hinterlässt und professionell ist. Der Film ist komplett in der Mayasprache und somit mit Untertiteln unterlegt. Begleitet von guter und spannender Musik, passt das Gesamtpaket damit absolut. (10/10)

Kulisse & Kostüme: Gedreht wurde in Mexiko, genauer gesagt in Yucatan und Veracruz. Dort befinden sich einige der bedeutensten Maya-Ruinenstätten. Der ganze Film spielt somit im Wald bzw. einer alten Maya-Ruine - sehr authentisch. Positiver hervorzuheben sind aber die sehr gelungen Kostüme und Körperbemalungen der Darsteller. (9/10)

Darsteller: Berühmte Stars sind hier nicht zu erwarten, was dem Film allerdings einen realitätsnäheren Bezug verleiht. Filmfans könnten ein paar bekannte Gesichte auffallen, z.B. Raoul Trujillo (The New World, Cowboys & Aliens). Eine wirklich gute schauspielerische Leistung kann man beim Protagonisten Rudy Younblood beobachten! (8/10)

Regie: Mel Gibson hat ein eindrucksvolles Werk geschaffen, anders kann man es nicht sagen, ungeachtet dessen, was man von ihm als Schauspieler halten mag. Er versteht es, eine Geschichte spannend und gut inszeniert zu erzählen. Vorallem scheint er es zu verstehen, einen Epos zu schaffen, wie er mit Braveheart der Passion Christi auch schon bewiesen hat. (9/10)

Fazit: Bildgewaltig, spannend und gut dargestellt - so lässt sich dieser Epos kurz und knapp beschreiben. Wer hier keinen Dokumentarfilm erwartet und kein Problem damit hat, Untertitel zu lesen, wird damit seine Freude haben. Ebenfalls sollte man nicht davor zurückschrecken, blutige Szenen sehen zu müssen. Die ungekürzte FSK 18 Fassung trumpht mit brutaler Wahrheit und schonungslosen Bildern auf. Fans und Freunde guter Historienfilme sollten hier keinen Bogen drum machen.

9/10 Punkte

Sonntag, 8. Januar 2012

Mord in Greenwich



Genre: Krimi | Drama

Erscheinungsjahr: 2002

Regie: Tom McLoughlin

Besetzung: Christopher Meloni, Robert Forster, Maggie Grace uvm.

Inhalt (kurz): Die 15 jährige Martha wird im, sonst so beschaulichen, Belle Haven ermordet. 22 Jahre später besucht der Journalist und frühere Polizist Mark Fuhrman die Stadt, um ein Buch über diesen, immernoch ungeklärten, Fall zu schreiben. Er kommt der Lösung schließlich nahe...

Bewertung:

Story: Das Geschehen wechselt immer zwischen Gegenwart und der Vergangenheit, als der Mord geschah. Die Vergangenheit wird dabei vom Mordopfer selbst, quasi im Interview vor der Kamera sitzend, kommentiert. Meiner persönlichen Meinung nach nicht sehr gelungen. Insgesamt ist die Geschichte nichts neues oder originelles, aber vorallem die Spannung lässt zu wünschen übrig. Der aufmerksame Beobachter wird auch in der Lage sein, den ganzen Film über zu wissen, wer der Täter ist. (4/10)

Bild & Ton: Besonders anhand des Bildes erkennt man, dass es sich um eine Fernsehproduktion handelt. Das Bild ist sehr weich und ähnelt fast dem Gloom-Effekt bei diversen PC- und Konsolenspielen. Dies wirkt allerdings leider etwas billig. Die Kameraführung ist häufig stressig und fragwürdig. Die Musik stammt von Don Davis, der auch für die Soundtracks der Matrix-Trilogie, Jurassic Park 3 und einigen anderen bekannt ist. (4/10)

Darsteller: Keine großen Hollywood-Namen, aber dennoch für Film- und Serienkenner keine Unbekannten. Protagonist Christopher Meloni, bekannt aus der Erfolgsserie Law & Order, überzeugt mit einer souveränen Leistung. Robert Forster (Oscar-Nominierung bester Nebendarsteller für Jackie Brown) und Maggie Grace (Lost, 96 Hours, Knight and Day) sind ebenfalls bekannte Gesichter. Recht solide Darstellung. (7/10)

Regie: Tom McLoughlins erstes kommerziell erfolgreiches Werk war der 6te Teil der Freitag der 13. Reihe mit dem Namen "Jason lebt" aus dem Jahr 1986. Danach folgten vorwiegend TV-Produktionen, wie auch Mord in Greenwich. 2001 hatte er seinen wohl größten Erfolg mit The Unsaid mit Andy Garcia. Nichtsdestotrotz hier eine relativ lückenlose, aber auch ausbaufähige Leistung. (6/10)

Fazit: Typische TV-Produktion und in Anbetracht dieser Tatsache auch ausreichend. Mangelt es ihm zwar an einer originellen Geschichte und Spannung, sind wenigstens die Darsteller gut. Der Film ist sehr seicht und ihm ist problemlos zu folgen. Ich bin mir unschlüssig, ob Krimifans ihre Freude damit haben könnten, oder gerade deswegen die Finger davon lassen sollten. Abends vor dem Einschlafen kann man ihn sich durchaus ansehen - Alpträume bekommt man jedenfalls davon nicht.

5/10 Punkte

Montag, 2. Januar 2012

Taxi Driver



Genre: Drama | Thriller

Erscheinungsjahr: 1976

Regie: Martin Scorsese

Besetzung: Robert DeNiro, Peter Boyle, Cybill Shepard, Jodie Foster, Harvey Keitel uvm.

Inhalt (kurz): Travis Bickle nimmt einen Job als Taxifahrer an, um kontaktfreudiger zu werden. Er begegnet dabei auch allerlei Menschen, sieht New York aber nicht nur von seiner guten Seite. So entwickelt sich auch seine Einstellung. Mehr und mehr beginnt er seinen Job und die Gesellschaft, in der er lebt, zu hassen.

Bewertung:

Story: Für die damalige Zeit ein äußerst intressantes und, vorallem samt dem Ende, kritisches und zeitgemäßes Thema. Der Beginn der Rebellionen und des Punks, vor dem Hintergrund des Vietnamkrieges, schön veranschaulicht am Militärlook und dem Irokesenschnitt. Das Drehbuch stammt von Paul Schrader (Wie ein wilder Stier) und soll autobiographisch sein. Eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester Film gab es auch noch. (10/10)

Bild & Ton: Gut gedreht, gut inszeniert - hier bedarf es kaum Kritik. Selbst die Szenen im Taxi sind vorallem für die damalige Zeit sehr gut gemacht, man erinnere sich sonst an die billige Leinwand als Heckscheibe. Die Filmmusik stammt vom bekannten, leider 1975, wenige Stunden nach Beendigung der Musikaufnahmen, verstorbenen, Oscar-Preisträger Bernard Herrmann (Citizen Kane, Psycho). Auch für Taxi Driver gab es eine Oscar Nominierung. (9/10)

Darsteller: Oscar-Nominierungen für Robert DeNiro (bester Hauptdarsteller) und Jodie Foster (beste Nebendarstellerin). Zweitere erlangte durch diesen Film internationalen Bekanntheitsgrad und gehört mittlerweile bekanntermaßen zur gestandenen Hollywood-Größe. DeNiro zeigt hier wiedereinmal eine wirklich geniale Leistung und überzeugt dermaßen mit Glaubwürdigkeit, dass man ihm die Rolle zu 100% abkauft. Zur Vorbereitung fuhr er selbst mehrere Tage lang in New York Taxi - toll! (10/10)

Regie: Über Martin Scorsese selbst habe ich in zwei anderen Rezensionen bereits genug Worte verloren - bei Interesse bitte dort nachschauen (Departed + GoodFellas). Zu ihm persönlich noch hervorzuheben ist, dass er in einer Szene selbst eine Rolle übernimmt. Die Regie ansich ist gewohnt lücken- und fehlerlos und äußerst gut inszeniert. Man denkt sich, dass Scorsese auch mal angefangen haben muss und diese Anfänge weniger genial sein müssten - hier war er bereits sehr genial. (10/10)

Fazit: Es hinterlässt schlichtweg Staunen, Scorseses Werke zu betrachten und es macht einfach Spaß Robert DeNiro bei der Arbeit zu beobachten. Aber vorallem diese Kombination ist es jedes mal aufs Neue, die die Extraklasse ausmacht. Dazu noch eine ausgeklügelte Story, eine geniale Inszenierung und legendäre Szenen (DeNiro vor dem Spiegel mit der Waffe), wie es hier der Fall ist, und das Meisterwerk ist geschaffen. Muss man gesehen haben!

Ein kleiner, intressanter Hintergrund: Auf Grund des brutalen Endes, weigerte die Filmfirma sich, es so zu veröffentlichen und verlangte von Scorsese, es abzuändern. Dieser änderte es und zeigte es so der Produktionsfirma vor, welche sich auch damit zufrieden gab. Allerdings gab Scorsese seine Originalversion in die Produktion und so wurde der Film mit dem blutigen Ende in den Kinos gezeigt.

10/10 Punkte